Bewusstes Leben im Zeichen der Schnecke: Wie alles begann
„Wir geben uns nicht länger damit zufrieden, dass die als gesichtslose Ballungsgebiete gebauten Städte, sich alle ähneln und es keine Rolle mehr spielt, in welcher wir leben. Heute entdecken wir wieder die Bedeutung historischer Stadtkerne, restaurierter kulturhistorischer Orte und Gebäude, greifen wieder auf heimische Produkte zurück und lernen, unsere sozialen Beziehungen neu zu gestalten.“
So hat Stefano Cimmicchi, Bürgermeister der umbrischen Stadt Orvieto und einer der Mitbegründer von Cittaslow, das Bewusstsein des Netzwerkes in Italien beschrieben.
Und in Italien entstand auch 1999 die Cittaslow-Bewegung. Ins Leben gerufen wurde sie von den Bürgermeistern einiger aktiver Slow Food-Städte, deren Slow Food-Konzept schon auf das Jahr 1986 zurückgeht. Auslöser war die Sorge um den Verlust der Esskultur als eine Reaktion darauf, dass damals in Rom an der berühmten Spanischen Treppe ein Fastfood-Restaurant entstanden ist. Die Grundidee von Cittaslow stammt von Paolo Saturini, Bürgermeister des toskanischen Ortes Greve und wurde gegenüber der Ernährungs-Orientierung von Slow Food um eine ganze Reihe von Elementen erweitert.
2001 wurde Hersbruck in Mittelfranken als erste Stadt in Deutschland und als erste Stadt außerhalb Italiens aufgenommen. Es folgten Waldkirch im Breisgau sowie Überlingen am Bodensee. Derzeit gehören bereits 21 deutsche Städte und Gemeinden dem Netzwerk an. Weltweit sind es mehr als 240 Partner in 30 Ländern.